Verstehen und spüren wir wirklich, wie Körper, Geist und Seele eine untrennbare Einheit bilden und pausenlos dynamisch miteinander interagieren; wie die Qualität unserer Bewegungen, wie unser Denken und Wahrnehmen erlernten Gewohnheiten folgt, wird klar, dass eine Veränderung (oder Therapie) nur daraus bestehen kann diese Gewohnheiten zu hinterfragen und neue Varianten in Bewegung, Denken und Wahrnehmung auszuprobieren.
Es geht nicht darum ein Gelenk zu reparieren, einen Muskel zu dehnen oder zu entspannen. Alles hängt zusammen, auf physischer und psychischer Ebene. Eine Spannung oder Verkürzung in einem Bereich bedeutet eine Überdehnung oder Überbeweglichkeit in einem anderen Bereich. Stress geht einher mit physischen Beschwerden, physische Beschwerden schlagen auf die Stimmung und umgekehrt… Mit allen unseren Anteilen bilden wir ein harmonisches Ganzes. Ziehen wir zu lange an einem Ende oder drückt es uns ständig irgendwo, dann gerät alles aus den Fugen – dies ist dynamische Interaktion.
Gewohnheiten lassen sich nicht wie ein altes Kleidungsstück ablegen und entsorgen. Auch sollte niemals vergessen werden, dass jede Gewohnheit einmal eine adäquate Reaktion auf etwas war. Doch nicht immer passen diese alten Gewohnheiten zu neuen Situationen und verursachen deshalb dann oft Schwierigkeiten. Das Erfahren anderer Varianten durch neugieriges-interessiertes Ausprobieren, Spüren, Fühlen ist die einzige Möglichkeit, eine Transformation einzuleiten, neue Reaktionsweisen zu erfahren und wieder einen harmonischeren Zustand zu erreichen.
Genau so funktioniert die Feldenkrais Methode:
Mit Hilfe von Bewegung und Lenkung der Aufmerksamkeit wird ein Lernprozess gestaltet. Neue Möglichkeiten im Denken und Sein können erfahren werden. Dieser Prozess ermöglicht uns die alten Gewohnheiten allmählich durch passendere, funktionalere Varianten abzulösen.
Noch besonders herausstehende Anteile werden sich beruhigen. Das grosse Ganze gewinnt an Harmonie, Leichtigkeit und Zufriedenheit – unabhängig der Ausgangslage.